Rezension | Das Erbe der Elfen. Die Hexer-Saga, Bd. 1 (Andrzej Sapkowski)

by Philip
Das Erbe der Elfen. Die Hexer-Saga, Bd. 1

Werbung – Dieser Titel wurde mir vom dtv Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Seit dem blutigen Überfall auf Cintra ist Cirilla, die Thronerbin des Reiches, verschollen. Gerüchte werden laut, dass sie vom Hexer an einen geheimen Ort gebracht wurde. Es scheint, als besitze sie großes magisches Potenzial. Oder ist sie nur das Medium einer bösen Macht?

Meine Meinung zu Das Erbe der Elfen von Andrzej Sapkowski

Leider viel zu Lange habe ich es immer wieder geschafft, erfolgreich einen großen Bogen um die Romanreihe Die Hexer Saga vom polnischen Autor Andrzej Sapkowski zu machen. Mir war durchaus bewusst, dass es diese Reihe gibt und diese auch überaus erfolgreich international ist, doch trotz meiner Passion für Fantasyliteratur hat mich die Reihe wenig interessiert, was vielleicht auch an den wie ich finde ganz furchtbaren Covern der ersten Ausgabe im deutschen Raum gelegen hat. Doch sowohl die Playstation 4 Adaption The Witcher 3: Wild Hunt   als auch die Ankündigung, dass Netflix die Reihe als TV Serie adaptiert, weckten nun doch entgültig mein Interesse.

Der Umstand, dass der DTV Verlag die komplette Reihe als überarbeitete Neuauflage in neuem Gewand auf den Markt bringt, brachte dann das Fass zum überlaufen und ich musste mich nun doch endlich der Romanreihe widmen.

Das Erbe der Elfen ist der erste Band der insgesamt fünf Bände umfassenden Romanreihe rund um den Hexer Geralt, die Magierin Yennifer und dem “Löwenjungen” Ciri. Da mir aber der Einstieg in diesen ersten Auftaktroman zugegebenermaßen relativ schwer gefallen ist, da doch einige Infos in meinen Augen rund um den Plot, die Charaktere und die Welt fehlten, empfehle ich, dass man zuerst die Vorgeschichte Der letzte Wunsch  gelesen haben sollte, um sich dann voll und ganz auf Das Erbe der Elfen einlassen zu können.

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  • Andrzej Sapkowski (Autor) - Oliver Siebeck (Sprecher)

Wenn man diesen Aspekt einmal berücksichtigt hat, kann man sich vollauf auf die wundervolle Welt von The Witcher einlassen und sich für viele schöne Lesestunden in dieser Welt verlieren. Dem Autor Andrzej Sapkowski ist es gelungen, eine überaus große und komplexe Welt voller Magie und Wunder zu kreieren, die mich sehr in seinen Bann gezogen hat.

Die Handlung

Der Plot dieses Auftaktromans ist, wie ich leider zugeben muss, relativ dünn. Es werden zahlreiche Verknüpfungen zu Ereignissen hergestellt, die kurz vor der eigentlichen Geschichte passiert sind. Diese Handlungsstränge werden dabei aufgegriffen, grob noch einmal skizziert und dann wiederum auf eine sehr ausführliche und detaillierte Art weitergesponnen. So kann man kontinuierlich miterleben, wie sich alle Ereignisse weiter zuspitzen und sich entwickeln.

Doch der Umstand, dass zwar einiges angestoßen aber noch nicht wirklich zu einem Ende gebracht wird, ist einerseits zwar in gewisser Weise enttäuschend, weil dadurch eben noch nicht so viel passiert ist. Gleichzeitig wird durch diese Herangehensweise aber auf eine viel umfangreichere Gesamthandlung hingearbeitet, die in diesem Auftaktband seinen Anfang nimmt, was mich wiederum total neugierig stimmt und auf das weitere Geschehen hoffen lässt.

Riesige Welt

Es ist schier unglaublich, wie komplex die geschilderte Welt ist, die in der Romanreihe Die Hexer-Saga eine Rolle spielt. Es gibt so viele unterschiedliche Orte, die es zu entdecken gibt. So viele wichtige Plätze, die eine entscheidene strategische Bedeutung haben und ein besonderes Augenmerk verdient haben. Zudem gibt es ganz viele unterschiedliche Regionen und Königreiche, allesamt mit gewissen Eigenarten und geografischen Besonderheiten.

Doch nicht nur die Landschaft ist dabei so spannend, sondern auch die zahlreichen Bewohner dieser Welt. Der Autor hat eine riesige Anzahl an unterschiedlichsten Wesen ersonnen bzw. in diese Geschichte eingearbeitet, die allesamt verschieden sind, die Menschheit und das Gleichgewicht der Natur bedrohen und eine der Daseinsberechtigungen für die Hexer darstellen. Die eigentlichen “Monster” sind aber, wie so oft, die Menschen selbst.

Mit ihren Intrigen und dem Wunsch, sich selbst zu bereichern, schrecken die Menschen vor nahezu nichts zurück, wodurch es zu Konflikten, kriegerischen Auseinandersetzungen und Attentatsversuchen kommt und diese Welt dadurch so abwechslungsreich, interessant aber auch gefährlich (zumindest für die Charaktere) macht.

Die Charaktere

Eine der ganz großen Stärken dieser Reihe sind in meinen Augen die unterschiedlichsten Charaktere. Wo die Handlung in diesem Auftaktband etwas zu kurz kommt, geizt der Autor bei der Ausarbeitung der Protagonisten hingegen nicht. Den Schwerpunkt dieser Handlung liegt auf den Protagonisten Geralt, Yennifer und Ciri.

Allesamt sind überaus verschieden und auf ihre eigene Art und Weise liebenswert. Geralt beispielsweise hat eine sehr trockene Art, die seinen Charm und Humor ausmacht. Er verliert nie viele Worte, hat dennoch einen Sinn für Humor und ist vor allem sehr loyal und kampferprobt. Ciri hingegen ist von königlichem Blut, was es für sie gefährlich macht, sich in dieser Welt zu bewegen, weshalb sie sich in die Ausbildung zur Hexerin begeben hat und sich so behaupten will und sich gleichzeitig vor möglichen Attentätern verbirgt.

Dabei streifen die Handlungsstränge dieser beiden Charaktere des öfteren dem der Magierin Yennifer, welche vor allem zu Geralt eine nicht ganz einfache Vergangenheit hat.

Es ist einfach überaus faszinierend und spannend, den Charakteren bei ihrer stetigen (Weiter-)Entwicklung über die Schulter zu schauen. Vor allem Ciri macht eine große Entwicklung durch, die ich gerne auch in Zukunft weiter verfolge. Dabei sind die vielen Eigenarten der Charaktere ausschlaggebend für die Handlung, da sie durch ihre Art und ihren Fokus bzw. ihre Sicht auf die Welt dazu beitragen, dass sich die Geschicke dieser Welt in die eine oder andere Richtung weiterentwickeln.

Einfach wundervoll ausgearbeitete Persönlichkeiten, die zwar nicht nur schöne Seiten an sich haben, aber dennoch liebenswert sind und man dadurch den Wunsch verspürt, noch mehr über diese Charaktere zu erfahren, sowohl über ihre guten als auch die schlechten Seiten.

Fazit zu Das Erbe der Elfen von Andrzej Sapkowski

Das Erbe der Elfen von Andrzej Sapkowski ist ein vielversprechender Auftakt der Hexer-Saga, der meiner Meinung aber ein paar Vorkenntnisse aus den Vorgeschichten voraussetzt (bzw. damit besser funktioniert) und als Auftakt für eine größere Handlung fungiert. Tolle Charaktere, eine spannende Welt und ein packendes Setting trösten dennoch nicht über das teilweise zähe Erzähltempo und den etwas dünnen Plot hinweg, der den Großteil dieses Buchs prägt. Dennoch vielversprechend und besonders das Ende macht Lust auf mehr.

Weiteres zum Buch Das Erbe der Elfen von Andrzej Sapkowski

Über den Autor Andrzej Sapkowski

Andrzej Sapkowski, geboren 1948, ist Wirtschaftswissenschaftler, Literaturkritiker und Autor. Er lebt in Łódź. Seine Hexer-Sage erreicht weltweit Millionen-Auflagen. Höchst erfolgreich ist auch seine Mittelalter-Trilogie um den Medicus Reinmar von Bielau. 2008 wurde Andrzej Sapkowski mit der Ehrenbürgerwürde der Stadt Łódź ausgezeichnet.

Autor: Andrzej Sapkowski
Übersetzung: Erik Simon
Verlag: DTV
Genre: Fantasy
Preis: 16,00 € [Paperback] | ISBN-13: 978-3423262446
Einband, Umfang: Paperback, 384 Seiten
Erscheinungsdatum: 20. September 2019 (Bezieht sich auf die Neuauflage)
Reihe: Die Hexer-Saga, Bd. 1 (von 5)
Kaufen/Weitere Infos zum Buch: amazon* | Thalia* | dtv Verlag |

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Transparenz

Quellenangabe:
Der Klappentext und das Buchcover zum Buch Das Erbe der Elfen von Andrzej Sapkowski stammen vom DTV Verlag.

Weiteres:
Bei diesem Buch handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt worden ist.
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Letzte Aktualisierung am 9.12.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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1 comment

Tina 10. Mai 2020 - 20:15

Hey Philip,

ich habe die Netflix-Serie ziemlich schnell durchgesuchtet. Als riesen Fan würde ich mich nicht bezeichnen, da mich der Hype eher dazu bewegt hat mitzuschwimmen.
Allerdings gefielen mir die Charaktere dort schon und wollte nun wissen, wie es sich mit den Büchern verhält.
Danke für den Hinweis, vorher “Der letzte Wunsch” zu lesen, das ist hilfreich.
Dass die Handlung erstmal vor sich hin plätschert, um dann zu einem großen Ganzen zu mutieren, wundert mich nicht.
Bei solchen Geschichten und dem dazugehörigen Worldbuidling frage ich mich oft, wie die Autoren sich das erarbeiten. Haben sie die ganzen Wände im Büro mit Charakteraufzeichnungen, Landkarten und historischen Daten voll gekleistert? Wie kann man sich das alles merken?
Wirklich verrückt.

Liebe Grüße
Tina

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