Rezension | Der Insasse von Sebastian Fitzek + Die wichtigsten Fitzek Schauplätze (Anzeige)

by Philip

Ein vermisstes Kind – ein verzweifelter Vater – ein Höllentrip ins Innere der Psychiatrie
​Zwei entsetzliche Kindermorde hat er bereits gestanden und die Berliner Polizei zu den grausam entstellten Leichen geführt. Doch jetzt schweigt der psychisch kranke Häftling Guido T. auf Anraten seiner Anwältin. Die Polizei ist sicher: Er ist auch der Entführer des sechsjährigen Max, der seit drei Monaten spurlos verschwunden ist. Die Ermittler haben jedoch keine belastbaren Beweise, nur Indizien. Und ohne die Aussage des Häftlings werden Max’ Eltern keine Gewissheit haben und niemals Abschied von ihrem Sohn nehmen können.
Drei Monate nach dem Verschwinden von Max macht ein Ermittler der Mordkommission dem verzweifelten Vater ein unglaubliches Angebot: Er schleust ihn in das psychiatrische Gefängniskrankenhaus ein, in dessen Hochsicherheitstrakt Guido T. eingesperrt ist. Als falscher Patient, ausgestattet mit einer fingierten Krankenakte. Damit er dem Kindermörder so nahe wie nur irgend möglich ist und ihn zu einem Geständnis zwingen kann.

Meine Meinung zu Der Insasse von Sebastian Fitzek

Immer wieder aufs Neue sage ich mir, dass das Thriller-Genre eigentlich nichts für mich ist und ich mich im Fantasy- und SciFi-Genre gut aufgehoben fühle und jedes Mal wieder frage ich mich erneut, wieso ich mir das eigentlich einrede. Ich leibe es, in die unterschiedlichsten Welten abzutauchen und dabei ist es doch egal, ob ich jetzt in Westeros verschwinde oder in den Abgründen von Berlin oder? Auf jeden Fall gibt es einen Autor, der mich immer wieder im Bereich Thriller überzeugt (zumindest meistens) und das ist der deutsche Bestsellerautor Sebastian Fitzek.

Zur Frankfurter Buchmesse 2018 wurde ein groß angelegter Messestand für das neuste Werk des Autors aufgebaut und auch das fertige Buch selbst wurde aufwändig hergerichtet, um gleich von Beginn an eins klar zu machen: Der Insasse ist kein gewöhnlicher Thriller. Doch sollte die Aufmachung und die zur Schau Stellung vor dem Buchrelease Recht behalten oder ist es doch nur ein guter Thriller, so wie wir es von Sebastian Fitzek gewohnt sind?

Vorab muss ich auf jeden Fall ein großes Lob aussprechen und zwar an die Gestalter, die für die Aufmachung des Buches selbst verantwortlich sind. Nicht nur der farbige, rote Buchschnitt konnte dabei mein Interesse und meine Begeisterung wecken, sondern vor allem der Einband des Buches selbst. Dieser hatte nämlich eine flexible, leicht an eine Gummioberfläche erinnernden Einband, was mit dem aufgedruckten Motiv direkt an eine Gummizelle erinnert hat. Und die Kombination aus optischer und haptischer Anspielung hat direkt Wirkung gezeigt und mich bereits vor der Lektüre der ersten Seite restlos überzeugt. Ein echter Hingucker ist Der Insasse von Sebastian Fitzek allemal!

Aber auch abseits der Gestaltung macht der neuste Psychothriller des deutschen Autoren eine gute Figur. Gleich zu Beginn macht es Sebastian Fitzek mehr als deutlich, dass er wie gewohnt kein Blatt vor den Mund nimmt und uns alle möglichen Abgründe der Menschheit offenbart und diese direkte Erzählweise macht nicht nur den Reiz seiner Bücher aus, sondern vermittelt auch eine große Plausibilität, was das Szenario umso erschreckender macht.

Der Insasse von Sebastian Fitzek. Auch als Hörbuch großartig und exklusiv bei audible.

Der Insasse von Sebastian Fitzek. Auch als Hörbuch großartig und exklusiv bei audible.

Wir begleiten in diesem Werk den Protagonisten Till, welcher vor einigen Wochen seinen Sohn Max verloren hat. Max ist nämlich entführt worden und seitdem fehlt von ihm jede Spur. Als eines Tages ein Kindesentführer, der sich für mehrere Entführungen verantworten muss, geschnappt und in eine psychatische Einrichtung gesperrt wird, will Till die Wahrheit erfahren und wissen, was mit seinem Sohn Max passiert ist. Kurzerhand schleust er sich mithilfe eines Vertrauten bei der Polizei in dieselbe Einrichtung wie der Entführer ein und will mit einigen Tricks Licht hitner das Dunkel bringen. Doch nicht alles läuft nach Plan und vor allem erscheint vieles nicht so, wie anfangs gedacht.

Sebastian Fitzek präsentiert uns in Der Insasse nicht nur eine große Bandbreite an verschiedensten Charakteren, sondern auch tiefe Einblicke in die menschliche Seele. Die Abgründe sind erschreckend und lassen das schlimmste befürchten. Es ist immer wieder beängstigend, zu was Menschen in der Lage sind. Mir ist bewusst, dass es sich bei Der Insasse nur um ein fiktives Werk handelt, aber leider zeigt uns die Realität immer wieder aufs Neue, dass es solche Monster in Wirklichkeit tatsächlich gibt. Obwohl Sebastian Fitzek uns eine große Palette an Charakteren offenbart, ist keiner dieser Charaktere besonders vielschichtig und tiefgründig skizziert. Es sind zwar einige Eckpunkte aufgeführt aber wirklich Sympathie für eine dieser Personen wird nicht erzeugt. Bei Serienmördern o.ä. ist das zum Glück auch nachvollziehbar aber auch bei Till hatte ich zu großen Teilen keinen Moment, wo ich wirklich Mitgefühl für ihn aufbringen konnte, da sein Handeln mich immer wieder den Kopf schütteln lies.

Dafür konnte mich die eigentliche Handlung und das Setting von sich überzeugen. Die Hintergründe sind beängstigend und der Schauplatz in der Psychatrie lesenswert und überaus spannend. Sebastian Fitzek hat einfach ein Talent dafür, abwechslungsreiche und packende Geschichten zu erzählen und den Leser immer wieder aufs Neue zu schockieren. Der Erzählstil ist dabei sehr angenehm, direkt und alles in allem sehr kurzweilig.

Das Ende hingegen hat mich insgesamt leider etwas enttäuscht. Zwar ist es teilweise durchaus raffiniert ausgearbeitet und aufgelöst, doch wirkt es beim genaueren Hinsehen leider doch eher wie ein typisches Ende eines Thrillers, was man bei einem Roman in einer Psychatrie erwarten kann und daher wenig überraschend. Das ist so der größte Kritikpunkt an dem Werk, welches mir ansonsten mit seiner Abwechslung, seinem Erzählstil und -tempo und dem eigentlichen Setting sehr gut gefallen hat.

Ein paar abschließende Worte möchte ich noch kurz zum Hörbuch verlieren. Dieses wurde wieder, für Werke von Sebastian Fitzek typisch, von Simon Jäger eingesprochen. Simon Jäger versteht sein Handwerk herausragend gut und konnte mit seiner Art, eine Geschichte zu erzählen, noch einmal einiges zur ohnehin schon packenden Atmosphäre beitragen, wodurch Der Insasse insgesamt noch einiges an Spannung hinzugewinnen konnte!

Fazit zu Der Insasse von Sebastian Fitzek

Der Insasse von Sebastian Fitzek ist ein sehr solider Psychothriller, der zu unterhalten weiß und zum mitfiebern und miträtseln einlädt. Das Setting ist ungewöhnlich und dadurch seinen besonderen Reiz aus. Allerdings machen blasse Charaktere und ein für so ein Setting zu erwartendes Ende einen insgesamt stimmigen Eindruck leider etwas kaputt.

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Weiteres zum Buch Der Insasse von Sebastian Fitzek

Über den Autor Sebastian Fitzek

Sebastian Fitzek, geboren 1971, ist Deutschlands erfolgreichster Autor von Psychothrillern. Seit seinem Debüt „Die Therapie“(2006) ist er mit allen Romanen ganz oben auf den Bestsellerlisten zu finden. Mittlerweile werden seine Bücher in vierundzwanzig Sprachen übersetzt und sind Vorlage für internationale Kinoverfilmungen und Theateradaptionen. Als erster deutscher Autor wurde Sebastian Fitzek mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet. Er lebt mit seiner Familie in Berlin.

Der Insasse von Sebastian Fitzek. (c) Droemer Knaur Verlag

(c) Droemer Knaur Verlag

Autor: Sebastian Fitzeka
Übersetzung:
Verlag: Droemer Knaur
Genre: Psychothriller
Preis: 22,99 € [Hardcover] | ISBN-13: 978-3426281536
Einband, Umfang: Hardcover, 384 Seiten
Erscheinungsdatum: 24. Oktober 2018
Reihe:

Kaufen/Weitere Infos zum Buch: amazon* | audible (Kostenlos im Probemonat)* | Droemer Knaur Verlag |

Weitere Rezensionen zu Der Insasse von Sebastian Fitzek

Die wichtigsten Fitzek-Schauplätze

Als in Berlin wohnender Bestsellerautor hat Sebastian Fitzek in unserer Bundeshauptstadt natürlich beste Voraussetzungen geschaffen, um seine zahlreichen Psychothriller dort anzusiedeln. So entführt der sympathische Autor nicht nur regelmäßig seine Opfer in seinen zahlreichen Büchern, sondern uns Leser auch immer wieder in packende, unvorhersehbare und abwechslungsreiche Abenteuer voller Nervenkitzel und Grausamkeiten.

Illustration: Marcus Spiller. (c) Bild: Audible

Illustration: Marcus Spiller. (c) Bild: Audible

Immer wieder spielen in seinen Romanen dabei ausgewählte Schauplätze in der Millionenmetropole an der Spree eine wichtige Rolle. Im Psychothriller, um den es in diesem Beitrag geht, sind wir unter anderem im Bezirk Grunewald am Teufelsberg oder in Reinickendorf in der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik, während es im Thriller Das Paket beispielsweise ins Westend geht. Dabei verwebt der Autor real existierende Orte mit fiktiven in Berlin angesiedelten Schauplätzen und erzeugt so ein sehr plausibles Setting. Die Berlinkenntnisse des Autors kommen dabei in seinen Werken immer wieder zum Vorschein und sorgen für den gewissen Zusatz an Plausibilität.

Doch kennt ihr alle Schauplätze, die in Sebastian Fitzeks bisherigen Psychothrillern eine Rolle gespielt haben bzw. immer wieder aufs Neue eine Rolle spielen? Wenn ihr der Auffassung seid, das ihr Berlin genauso gut kennt wie Sebastian Fitzek und jeden der Schauplätze identifizieren könnt oder aber eure Wissenslücken schließen wollt, dann empfehle ich euch den sehr toll ausgearbeiteten Beitrag vom audible magazin. Dieser beschäftigt sich mit der Frage, ob du die wichtigsten Fitzek-Schauplätze kennst. Dort werden nicht nur die Schauplätze aufgeführt, sondern die zentralen Orte noch einmal näher beleuchtet und ansehnlich auf einer Berlinkarte dargestellt. Echte Fitzek Fans und die es noch werden wollen sollten hier einmal vorbeischauen!

Anhang zum Beitrag

Quellenangabe:
Der Klappentext und das Buchcover zum Buch Der Insasse von Sebastian Fitzek stammen aus dem Droemer Knaur Verlag
Transparenz:

Bei diesem Beitrag handelt es sich um eine bezahlte Kooperation für die Hörbuchplattform Audible, speziell für das audible magazin.
Das Buch wurde mir vom Droemer Knaur Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

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1 comment

Emma Zecka 12. Juli 2019 - 18:38

Hey Philip,

ich habe “Der Insasse” ebenfalls vor ein paar Wochen beendet und mir hat der Psychothriller richtig gut gefallen. Vorab wurde ja aufgrund der Handlung viel über den Titel diskutiert. Doch wenn man die Geschichte beendet hat, ergibt der Plot durchaus Sinn. Mir hat gerade die Auflösung richtig gut gefallen. Du hast Recht, das Ende ist zwar ein typisches Thriller-Ende, dennoch hätte ich nicht damit gerechnet. Und ich mag es, wenn Geschichten so enden, dass ich sie am liebsten gleich nochmal verschlingen möchte, um alle Fährten entdecken zu können.

Das Einzige, was mich diesmal extrem störte, war der hohe Anteil an psychischer und physischer Gewalt, den es für mich nicht gebraucht hätte und der auch in den anderen Thrillern des Autors nicht so präsent war. (Oder zumindest kam es mir nicht so vor).

viele Grüße

Emma

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