Rezension // Wie Schnee so weiß (Marissa Meyer)

by Philip
Wie Schnee so weiß von Marissa Meyer

Das kann Königin Levana, Herrscherin des Mondes, nicht dulden: Ihre Stieftochter, Prinzessin Winter, wird täglich schöner und ihr Zauber immer mächtiger! Wütend zwingt die böse Königin sie dazu, sich das Gesicht mit Schnitten zu verunstalten – doch die Narben können Winters Schönheit nichts anhaben. Schließlich versucht Levana sogar, sie umbringen zu lassen. Da fasst Winter einen verzweifelten Plan: Sie muss die rechtmäßige Thronfolgerin Selene finden, um gemeinsam mit ihr die böse Königin zu stürzen …

Bei dieser Rezension handelt es sich um eine Buchbesprechung eines vierten Teils einer Reihe. Daher sind Spoiler zu den ersten Bänden nicht zwangsläufig zu vermeiden.

Meine Meinung zu Wie Schnee so weiß von Marissa Meyer

Die Luna Chroniken gehörten über die letzten Jahre zu meinen aller liebsten Romanreihen. Marissa Meyer hat mit der Märchenadaption rund um Rotkäppchen, Cinderella und Co. in meinen Augen eine außerordentlich gute SciFi Welt erschaffen und der Carlsen Verlag hat sie nach Deutschland gebracht. Der vierte und letzte Band der Reihe Wie Schnee so weiß lag daher natürlich auch bei mir zu Hause und wartete sehnsüchtig darauf, von mir verschlungen zu werden.

Als großer Fan der Welt habe ich natürlich zum einen das Lesen der Geschichte weit hinausgezögert, da ich keinen Abschied von diesen wundervollen Charakteren nehmen wollte, aber andererseits war ich natürlich auch sehr neugierig, wie das große Finale rund um Cinder und Co. aussieht. Daher war es dann doch irgendwie zu erwarten, dass ich eher früher als später zum Buch greife und dieses auslese.

Wie Schnee so weiß ist nicht nur der abschließende, sondern gleichzeitig auch der mit Abstand umfangreichste Band der Reihe. Wie bereits in den vorangegangenen Bänden wird auch in der vierten Geschichte wieder eine neue Person eingeführt. Anders als in den übrigen Bänden ist dies aber nur noch die Prinzessin Winter, die Stieftochter der Herrscherin von Luna, Königin Levana. Die übrigen Protagonisten sind mittlerweile bekannt. In den Bänden eins bis drei hatte es sich bereits angedeutet, in Teil 4 wird es zur blutigen Realität. Die Revolutionsgruppe rund um Cinder holt zum finalen Schlag aus. Dabei sind Cinder und ihre Mitstreiter aber auf Utnerstützung angewiesen und das nach Möglichkeit von Insidern auf Luna, damit der geplante Sturz der Königin auch gelingen kann. Der finale Schlag braut sich zusammen und das Überleben der Menschheit sowie der Lunarier und der Fortbestand der Erde und des Mondes stehen auf dem Spiel. Eine schier unlösbare Aufgabe für die noch junge Mechanikerin, die für höheres bestimmt zu sein scheint!

Ich habe mich einfach wahnsinnig auf das große Finale der Luna Chroniken gefreut, da mir über die Bücher hinweg die einzelnen Protagonisten total ans Herz gewachsen sind. Sie sind alle sehr unterschiedlich, haben ihre Eigenheiten, ergänzen sich als Duo und später als Team perfekt und bringen durch ihre vielschichtigen Talente das gewisse Extra in die Gruppendynamik mit ein. So hat sich diese Gruppe, die über die Romane durchgehend gewachsen ist, kontinuierlich weiterentwickelt und die Beziehungen untereinander haben sich vertieft. Nun wird diese Gruppe noch einmal ergänzt und zwar im Verlauf der Geschichte um die Prinzessin Winter und dabei ist leider wie ich finde einfach wahnsinnig viel schief gelaufen.

Winter und ihre Beziehung zum Wächter Jacin ist nicht nur sehr sonderbar, vielmehr hat mich diese Storyline einfach komplett genervt. Es war absolut kein Mehrwert für die Geschichte. Winter ist ein so zartes, ängstliches Wesen, welches es größtenteils nicht schafft, über ihren eigenen Schatten zu springen und sich ihren Gefahren zu stellen. Trotz 800 Seiten Umfang hat sich dieser Charakter quasi nicht weiterentwickelt und leider ist das für einen Abschluss einer Romanreihe absolut unbefriedigend. Hätte man Winter früher in die Geschichte eingebracht und ihr eine bessere Entwicklung anberaumt, dann hätte ich mit ihr etwas anfangen können. So bin ich aber leider der Meinung, dass man Winter als Charakter schlichtweg hätte streichen können und niemand hätte sie vermisst. Das übrige Gespann ist kraftvoll genug, um sich jeder Gefahr entgegenzustellen. Die Geschichte von Winter ist mir schlichtweg negativ aufgestoßen.

Positiv hingegen empfand ich die übrige Gruppe. Diese ist stets über sich hinausgewachsen und hat es dem Leser ermöglicht, direkt mitzufiebern und Sympathien aufzubauen bzw. zu vertiefen. Außerdem hat man, nachdem Luna als mysteriöser Ort in den ersten drei Bänden kontinuierlich aufgebaut worden ist, nun auch tatsächlich endlich näher kennenlernen dürfen. Nicht nur die Eigenheiten des Monds an sich, sondern vor allem auch die vielschichtigen Lunarier abseits der Königin konnte man erleben und ziemlich schnell feststellen, dass das Bild, welches man vom Volk durch die Königin erhalten hat, schlichtweg fehlerhaft ist. Eine echte Offenbarung, die ich sehr erfrischend gefunden habe.

Ansonsten hat mir alles in allem sowohl der sehr angenehme Schreibstil als auch die Erzählweise überzeugen können. Der anfänglich abschreckende Umfang des Buchs wird dadurch schnell nichtig gemacht, da man nach kurzer Findungsphase direkt in der Geschichte ist und in großen Schritten vorankommt und sich leider auch damit schnell dem Finale nähert, was definitiv für den gekonnten Umgang der Autorin inkl. Übersetzung mit Worten spricht. Eine fabelhafte Arbeit.

So bleibt ein sehr unterschiedlicher Eindruck vom Abschluss der Reihe zurück. Einerseits ist die Geschichte sehr spannend und actiongeladen und das gepaart mit neuen Eindrücken und abwechslungsreichen Charakteren, andererseits sind zeitweise doch einige Längen vorhanden und neue Charaktere, vor allem Winter, sind einfach überflüssig, weshalb ich den Roman als leider schwächsten Roman der Reihe empfinde. Nichtsdestotrotz kann ich den Abschluss der Luna Chroniken vor allem Fans der Reihe, die diesen Band noch nicht gelesen haben, empfehlen.

Fazit zu Wie Schnee so weiß von Marissa Meyer

Der längste und für mich schwächste Teil der Luna-Chroniken Reihe. Wie Schnee so weiß ist gewohnt abwechslungsreich und spannend, aber Charaktere wie Winter sind extrem nervig und zudem hat das Buch zu viele Längen. Alles in allem ein würdiger und stimmiger Abschluss einer fantastischen Romanreihe! Die Luna-Chroniken muss man als Märchen- und Jugendbuchfan gelesen haben.

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Weiteres zum Buch Wie Schnee so weiß von Marissa Meyer

Wie Schnee so weiß von Marissa MeyerÜber die Autorin Marissa Meyer

Marissa Meyer liebt Fantasy, Grimms Märchen und Jane Austen. Sie hat Kreatives Schreiben mit dem Schwerpunkt Kinderliteratur studiert und lebt mit ihrem Mann und ihren drei Katzen in der Nähe von Seattle. Die vier Bände der »Luna-Chroniken« sind ihr Debüt als Schriftstellerin, wurden aus dem Stand zu New-York-Times-Bestsellern und sind in 27 Länder verkauft.

Autorin: Marissa Meyer
Übersetzung: Bettina Arlt
Verlag: Carlsen Verlag
Genre: Jugendbuch / Märchenadaption
Preis: 24,99 € [Hardcover] | ab 9,95 [Hörbuch] | ISBN-13: 978-3551582898
Einband, Umfang: Gebundene Ausgabe, mit Schutzumschlag, 848 Seiten
Erscheinungsdatum: 29. Januar 2016
Reihe: Luna-Chroniken, Band 4
Kaufen/Weitere Infos zum Buch: genialokal* | Thalia* | audible (Kostenlos im Probemonat)* | Carlsen Verlag* |

Die Luna-Chroniken Reiheninformation

  1. Wie Monde so silbern – Rezension
  2. Wie Blut so rot – Rezension
  3. Wie Sterne so golden – Rezension
  4. Wie Schnee so weiß

Weitere Rezensionen zu Wie Schnee so weiß von Marissa Meyer

Anhang zum Beitrag

Quellenangabe:
Der Klappentext und das Buchcover zum Buch Wie Schnee so weiß von Marissa Meyer stammen aus dem Carlsen Verlag.
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2 comments

Nerdahoi 27. Mai 2018 - 15:26

Hallo Philip,
tolle Rezension, mir hatte das Buch damals auch sehr gut gefallen, auch wenn es nicht mein liebster Teil war!
Von Winter war ich auch nicht der größte Fan, ich glaube aber auch, dass sie von vornherein einen schlechten Stand hatte. Erst wird sie als letzte eingeführt, das heißt sie hat sowieso nur noch ein Buch Zeit um sich zu entwickeln, aber dann wird ja in dem einen Buch auch noch zwischen den Gruppen gesprungen, wodurch noch weniger Platz für sie war um eine nennenswerte Entwicklung vollziehen zu können. Ich denke aber auch, dass man hier noch etwas mehr hätte rausholen können.

Ich hoffe die Novellas von “Stars Above” werden auch noch übersetzt, dort ist auch eine Novella dabei, die die Gruppe einige Monate nach dem letzten Band noch einmal besucht. Die erzählt dann noch einmal, wie sich die Charaktere untereinander ihre Beziehungen ausgebaut haben. Die fand ich auch sehr schön :)

Liebe Grüße
Anja

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Philip 28. Mai 2018 - 09:00

Hallo Anja,
mit Winter hast du definitiv recht, sie hätte mehr Potenzial gehabt, wenn sie vielleicht schon in Band 3 eine kleinere Einführung erfahren hätte. Naja, sei es drum, die Reihe ist ja insgesamt trotzdem ziemlich gut :-)
Die Novellas kenne ich noch gar nicht. Dann muss ich mal einen Blick auf Stars Above werfen und sie mir zulegen, falls sie nicht auf deutsch kommt :-)

Liebe Grüße
Philip

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