Der neue Urban-Mystery-Thriller von Bestseller-Autor Markus Heitz ist ein perfekter Mix aus Unheimlichem, Bösen und subtilem Horror: Der ehemalige Spieler Tadeus Boch gelangt in Baden-Baden in den Besitz einer mysteriösen Spielkarte aus einem vergangenen Jahrhundert. Alsbald gerät er in einen Strudel unvorhergesehener und mysteriöser Ereignisse, in dessen Zentrum die uralte Karte zu stehen scheint. Die Rede ist von einem Fluch. Was hat es mit ihr auf sich? Wer erschuf sie? Gibt es noch weitere? Wo könnte man sie finden? Dafür interessieren sich viele, und bald wird Tadeus gejagt, während er versucht, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Plötzlich steigt der Einsatz: Es ist nicht weniger als sein eigenes Leben.
Meine Meinung zu Des Teufels Gebetbuch von Markus Heitz
Endlich ist es für mich wieder einmal an der Zeit gewesen, zu einem Roman eines meiner liebsten deutschen Autoren zu greifen. Die Rede ist von Des Teufels Gebetbuch von Markus Heitz, erschienen bei Droemer Knaur. Wie ich selbst überraschend festgestellt habe, ist dieser Mystery-Thriller tatsächlich mein aller erster Thriller des Autors, welchen ich gelesen habe. Bisher habe ich vor allem zu seinen Fantasyromenen Die Zwerge, Ulldart oder Albae gegriffen und es bis dato erfolgreich geschafft, um die Thriller einen Bogen zu machen.
Da ich die Romane von Markus Heitz aber stets sehr zu schätzen wusste, mir die Marketing-Kampagne rund um das Buch wahnsinnig gut gefallen hat (ich war immerhin in einer Vorentscheidungsrunde für das finale Kartenspiel in Baden-Baden mit dabei) und ich auch endlich einmal einen Thriller von Markus lesen wollte, hab ich mich kurzerhand entschieden, dem Roman des Teufels Gebetbuch eine Chance zu geben, auch wenn das nicht mein primärer Lesegeschmack ist.
Mit Des Teufels Gebetbuch hat Markus Heitz einen faszinierenden und sehr interessanten Bereich thematisiert, den ich so bisher noch in keinem Roman gelesen habe. Im Mittelpunkt des Buches steht nämlich ein Kartenspiel, das sogenannte Supérieur, eine Abwandlung des allseits bekannten und beliebten Poker. Markus Heitz hat sich dabei die Frage gestellt, wie Kartenspiele sich entwickelt haben und wo diese überhaupt hergekommen sind. Dabei hat es der Autor sehr geschickt konstruiert und zwei unterschiedliche Zeitepochen in diesen Roman eingewoben. So erlebt man einerseits die Entstehung des einen besonderen Kartenspiels, um welches es in diesem Roman geht, hauptnah mit, da man der Handlung ins Leipzig des 18. Jahrhunderts folgt. Andererseits ist man aber auch in der Gegenwart unterwegs, wo sich die zahlreichen sehr vielschichtigen Protagonisten mit den Auswirkungen dieses Kartenspiels auseinandersetzen müssen. Man reist dabei nahezu quer um den Globus, von Baden Baden bis in den Dschungel Brasiliens.
Dabei lernt man nicht nur zahlreiche sehr interessante Fakten zum Kartenspiel kennen, sondern macht auch die Bekanntschaft mit vielen sehr interessanten Persönlichkeiten. Der Protagonist Tadeus Boch hat mir dabei glaube ich am besten gefallen. Als ehemaliger Glückspielsüchtiger ist er hoch verschuldet und steckt bis über beide Ohren in der Privatinsolvenz. Seine Schulden muss er noch für mehrere Jahre abbezahlen und das in einem Job, welcher gefährlicher nicht für ihn sein könnte. Er ist nämlich als Sicherheitsmitglied in einem Casino in Baden Baden beschäftigt, wo er tagtäglich mit seiner Suchtproblematik konfrontiert wird. Durch einen unglücklichen Zufall wird er in die Handlung hineingezogen undmuss schnell Bekanntschaft mit gefährlichen Kontrahenten und einem magischen, sehr gefährlichen und teilweise sogar tödlichen Kartenspiel machen. Wie hängt dabei alles zusammen, wieso kann ein Kartenspiel magisch sein und was hat es mit den zahlreichen Rückblenden nach Leipzig auf sich? Ein wahnsinnig gut konstruiertes Setting verspricht dabei ausgesprochen unterhaltsame Lesestunden.
Meiner Meinung nach glänzt Des Teufels Gebetbuch vor allem durch einen sehr gut ausgearbeiteten Weltentwurf. Die Story ist sehr komplex ausgearbeitet und gepaart mit zahlreichen historischen Fakten, was die Geschichte alles in allem sehr abwechslungsreich gestaltet hat. So hat man nicht nur eine fiktive Geschichte, sondern kann auch noch was lernen. Außerdem tragen die vielen unterschiedlichen Charaktere ihre ganz individuelle Note zur Handlung bei, wodurch diese sehr vielseitig wird und man sich auf viele verschiedene Situationen einstellen kann. Diese Variabilität kam in meinen Augen der Geschichte sehr zu Gute.
Trotz der zahlreichen Perspektiv- und Ortwechsel hat es Markus Heitz nichtsdestotrotz geschafft, den Leser nicht unnötig zu verwirren und führt einen ans Finale, welches noch einmal sehr zu unterhalten wusste.
Allerdings konnte ich leider dem roten Faden der Handlung nicht immer folgen. Es war teilweise verwirrend und die Spannung war leider, auch aufgrund des immensen Umfangs des Werkes, nicht kontinuierlich vorhanden, weshalb es zeitweise Abschnitte gab, wo ich mich eher durchkämpfen musste. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass ich das Buch hauptsächlich als Hörbuch gehört habe und mich der Erzähler absolut nicht von sich überzeugen konnte. Er hat für mein empfinden eine zu monotone Stimme, konnte die Charaktere nicht richtig voneinander trennen und er hat es zudem nicht richtig geschafft, eine Spannung in die Geschichte zu bringen. Hier hätte mir definitiv mehr pepp deutlich besser gefallen.
Vermutlich liegt es auch primär am Hörbuch (hab dieses sogar zwei Mal gehört), dass mir Des Teufels Gebetbuch nicht so gut gefallen hat, wie es mir hätte gefallen können. Es ist mir gefühlt zu viel auf der Strecke geblieben (trotz ungekürztem Hörbuch), was ich für ein uneingeschränktes Gefallen des Werkes benötigt hätte.
Des Teufels Gebetbuch ist bei weitem kein schlechtes Buch. Die konstruierte Welt, die Charaktere und die tolle Recherche machen dieses Buch zu etwas besonderem, doch leider ist mir für insgesamt etwas zu viel auf der Strecke geblieben, damit ich das Buch ohne faden Beigeschmack uneingeschränkt empfehlen könnte. Es ist nicht schlecht, aber leider auch nicht wahnsinnig gut. Nichtsdestotrotz ein solider Mystery-Thriller mit kleineren Abstrichen.
Fazit zu Des Teufels Gebetbuch von Markus Heitz
Ein gut konstruierter, clever durchdachter Thriller mit abwechslungsreichen Charakteren und einer genialen Marketingkampagne rund um das Buch sowie das Kartenspiel Supérieur. Leider bleibt für meinen Geschmack aber viel Spannung auf der Strecke. Ein unterhaltsamer Mystery-Thriller mit kleineren Abstrichen, welche m.E. vor allem durch das Hörbuch zustande gekommen sind.
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Weiteres
Übersetzung: –
Verlag: Droemer-Knaur
Genre: Mysterie-Thriller
Preis: 16,99 € [Paperback] | ISBN-13: 978-3426654194
Einband, Umfang: Paperback, 672 Seiten
Erscheinungsdatum: 01. März 2017
Reihe: –
Kaufen/Weitere Infos zum Buch: Amazon* | Droemer-Knaur Verlag |
Über den Autor Markus Heitz
Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte. Er schrieb über 40 Romane und wurde etliche Male ausgezeichnet. Mit der Bestsellerserie um “Die Zwerge” gelang dem Saarländer der nationale und internationale Durchbruch. Dazu kamen erfolgreiche Thriller um Wandelwesen, Vampire, Seelenwanderer und andere düstere Gestalten der Urban Fantasy und Phantastik. Die Ideen gehen ihm noch lange nicht aus.
Weitere Rezensionen zu Des Teufels Gebetbuch
- Rezension zu Des Teufels Gebetbuch (Markus Heitz) – My Journey through that bookish world
- {Rezension} Des Teufels Gebetbuch von Markus Heitz – Bella’s Wonderworld
- Rezension: Des Teufels Gebetbuch von Markus Heitz – Weltenwanderer
Quellenangaben
Der Klappentext und das Buchcover zum Buch Des Teufels Gebetbuch von Markus Heitz stammen vom Droemer-Knaur Verlag.
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2 comments
Ich habe das Buch gelesen und nicht als Hörbuch gehört, stimme deiner Meinung aber voll zu. Für mich war das Buch auch viel zu überladen und ich hatte das Gefühl, dass sich das gleiche Schema auch häufiger wiederholt hat – neue Karte, neuer Schauplatz, neuer Kampf, und wieder von vorne. Daher hatte das Buch für mich gerade im Mittelteil auch einige Längen, was echt schade war, da mir die Grundidee eigentlich gut gefallen hat.
Ich bin ein bisschen überrascht, dass dir der Erzähler so gar nicht gefallen hat, liest das Hörbuch nicht Uve Teschner? Ich muss ja sagen dass ich totaler Fan von diesem Sprecher bin, aber mir ging es bei der Hörbuch-Version von “Exkarnation” ähnlich: ich fand den Sprecher zwar nicht leblos oder langweilig, bin aber bei der Story irgendwie nicht hinterhergekommen. Vielleicht eignen sich die Heitz-Bücher einfach nicht so gut als Hörbucher :D
Hi Sebastian,
danke für deine ehrlich Meinung zum Buch. Schade, dass du auch einen eher durchwachseneren Eindruck vom Buch hattest :-(
Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass sich die Bücher einfach nicht als Hörbücher eignen :-/ Werde ich die nächsten eben einfach wieder lesen :-)
Liebe Grüße
Philip