Fans der erfolgreichen TV-Serie und Romanreihe Die 100 von Kass Morgan mussten lange auf die heiß ersehnte Fortsetzung warten. Sowohl der dritte Band der Buchreihe als auch die TV-Serie haben etwas auf sich warten lassen doch jetzt heißt es endlich aufatmen. Der dritte Roman Die 100 – Heimkehr ist erschienen und die dritte Staffel ist vor Kurzem auf ProSieben angelaufen. Also kann man jetzt endlich wieder in den Genuss dieser dystopischen Geschichte kommen. Wie mir das dritte Buch gefallen hat verrate ich euch in dieser Rezension. Ich muss euch allerdings vorab warnen, denn die Rezension enthält Spoiler zu Band 1 und 2.
Der dritte und finale Band der Reihe konnte mich beinahe genauso gut unterhalten wie seine Vorgänger, jedoch bleibt mir von diesem wohl am wenigsten in Erinnerung. Mir scheint vor allem das Ende zu gut für all die Panik und Schwierigkeiten, denen sich unsere Protagonisten im Laufe der Geschichte stellen müssen. Im Finale der Die 100 – Trilogie wurde es jedoch meiner Meinung nach auf jeden Fall am emotionalsten. Wir müssen uns von einem sehr gemochten Charakter verabschieden, dessen Tod ich noch immer nicht ganz verkraftet habe. Jedoch hatte ich auch nach dieser Szene noch einige Male Tränen in den Augen. Dennoch gab es auch einige Szenen, in den ich lächeln, wenn nicht sogar schmunzeln musste. Ein schönes Durcheinander der Gefühle.
Meine Meinung zu Die 100 – Heimkehr
Die Überlebenden der Verbannung von der Arch haben es geschafft. Insgesamt 100 Gefangene wurden aus dem All auf die vermeintlich unbewohnte Erde verbannt, um herauszufinden, ob das Leben auf der durch Krieg zerstörten und atomar verseuchten Erde wieder möglich ist. Nahezu alle haben den Absturz überlebt und einige Konflikte gemeistert, wodurch sie es geschafft haben, sich ein halbwegs normales Leben aufzubauen und einen strukturierten Alltag zu bewältigen. Auch mit den Erdgeborenen (Grounder, wie sie in der TV-Serie heißen) ist die Situation mehr oder weniger friedlich und bis auf auf eine Splittergruppe kommen beiden Seiten auch gut miteinander aus.
Dies ändert sich hingegen, als weitere Überlebende aus dem All auf der Erde landen. Unter ihnen befindet sich auch Vizepräsident Rhodes, welcher die Erfolge der 100 zum einen nicht zu würdigen weiß und zum anderen die Macht mit sofortiger Wirkung wieder an sich reißt und die gewonnene Stabilität auf der Erde innerhalb der Gemeinschaft auf eine harte Probe stellt. Zudem will er Bellamy für die Straftat, welche er auf der Raumstation begangen hat, hart bestrafen. Es tun sich zwei Lager auf, die sich erbittert befeinden. Wird es eine friedliche Lösung geben oder droht die vermeindliche Sicherheit der Erde zu bröckeln?
Der sehr gelungene Sprach- und Erzählstil wird auch im vermeindlichen Abschluss dieser dystopischen Reihe beibehalten. Dieser hat mir bereits in den Bänden 1 und 2 sehr gut gefallen und hat mir auch in Heimkehr zugesagt. Vor allem die Schilderung der Ereignisse aus den einzelnen Charakterperspektiven (jedes Kapitel ist aus der Sicht eines anderen Charakters erzählt) hat mich angesprochen. Somit ist es der Autorin Kass Morgan recht einfach gelungen, den Leser in die Empfindungen der Protagonisten hineinzuversetzen, wodurch die Beweggründe und Entscheidungen plausibel waren und man sich jederzeit mit diesen identifizieren konnte.
Allerdings lässt dich Geschichte alles in allem viel zu viel Luft nach oben und verspielt einige Chancen auf ein höheres Spannungsniveau. Für meinen Geschmack gibt es auf viel zu wenig Seiten viel zu viele Handlungsstränge, wodurch keiner so richtig zur Geltung kommt. So hätte man beispielsweise die Storyline rund um Glass komplett streichen können. Der Autorin gelingt es hier einfach nicht, mir die Protagonistin näher zu bringen geschweige denn mir ihre Handlungen plausibel darzulegen. So ist dieser Teil der Geschichte einfach nur ein rumgeplänkel nebenbei ohne wirklichen Einfluss auf die Handlung. Hätte es Glass in der Geschichte nicht gegeben, wäre man ohne Probleme auch ans Ziel gekommen nur hätte man sich ca. 60 Seiten gespart.
Diese Seiten hätte man durchaus sinnvoller verwenden können. Z.B. bei einem stärkeren Fokus auf Mount Weather, auf das Überleben der Erdgeborenen in der Vergangenheit, auf die Geschehnisse rund um Clarkes Eltern oder eben den Konflikt zwischen den beiden Parteien Rhodes & Bellamy (und der abtrünnigen Gruppe der Erdgeborenen). So bleibt vieles zu oberflächlich, wodurch die Geschichte etwas zu gehetzt wirkt und der gelungene Eindruck der ersten beiden Romane etwas getrübt wird.
Ohne Zweifel ist auch der dritte Roman der Reihe Die 100 – Heimkehr kein schlechter Roman. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und hatte ein paar schöne Lesestunden doch war mir dieser Abschluss etwas zu kurz, zu oberflächlich und hätte etwas mehr Spannung gut vertragen können.
Fazit zu Die 100 – Heimkehr
Interessanter Abschluss mit vielen Höhen und Tiefen und einem nicht so recht zufriedenstellenden Ende.
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Weiteres
Verlag: Heyne
Genre: Dystopie
Preis: 12,99 € [Buch] | 09,99 € [eBook] | ISBN-13: 978-3453270718
Einband, Umfang: Paperback, 320 Seiten
Erscheinungsdatum: 09. Mai 2016
Reihe: 3 von 3 (?)
Kaufen: Amazon* | Thalia* | Stadtbibliothek Köln
Über die Autorin
Kass Morgan studierte an der Brown University bis zum Bachelor und absolvierte anschließend ein Masterprogramm in Oxford. Derzeit lebt sie als Lektorin und freie Autorin in Brooklyn. Noch vor Erscheinen ihres ersten Buches, Die 100, konnte sie bereits die Rechte der Serienverfilmung verkaufen.
Reiheninfo Die 100 von Kass Morgan
[mbm_book_grid id=’5115′]Quellenangaben
Der Klappentext und das Buchcover zum Buch Die 100 – Heimkehr stammen vom Heyne Verlag.
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3 comments
Servus Phlipp,
Du machst mich neugierig – die Reihe ging ja schon durch viele Social Media Kanäle und ich höre viele begeisterte Stimmen. Bisher habe ich aber wenig Berührungspunkte gehabt und mich damit daher auch noch nicht auseinander gesetzt. Vielleicht sollte ich das ändern. Aber erst einmal habe ich noch das tolle Buch Blausteinkriege von Dir – das MUSS ICH UNBEDINGT bald lesen. Ich komme leider aus privaten Gründen momentan nur wenig zum Lesen aber das ändert sich hoffentlich bald wieder ;-)
Dir noch eine schöne Woche & LG
Kati
Ich fand es leider auch sehr oberflächlich und schnell abgehandelt. Sogar so schnell, dass es mich überhaupt nicht berühren konnte, wenn Charaktere gestorben sind. Schade, dabei fing Teil 1 so vielversprechend an, gerade die Rückblicke auf die Vergangenheit der Charaktere fand ich richtig interessant. Da hat die Serie die Bücher dann doch qualitativ überholt.
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