Film-Review // The Hobbit – The Battle of the five armies

by Philip
Hallo ihr Lieben, heute muss ich mal meine Meinung zum letzten Film der Hobbit-Trilogie loswerden und da ich davon leider insgesamt mehr als enttäuscht bin, wird das Ganze auch eine sehr subjektive Meinung mit vielen Spoilern, da ich daran meine Meinung aufhängen möchte.
Aus diesem Grund spreche ich hier nochmal eine ganz ganz klare SPOILER-Warnung aus. Nur Menschen, die den Film schon gesehen haben oder die Spoiler nicht scheuen sollten hier weiterlesen.

Der dritte und zugleich letzte Teil der Hobbit-Trilogie von Peter Jackson knüpft direkt da an, wo der zweite Teil der Erzählung (Smaugs Einöde) endet. Der Drache Smaug hat sich erhoben, den Einsamen Berg verlassen und sinnt nun nach Rache gegen die Bewohner der Seestadt. Er hinterlässt ein Ort der Zerstörung, eine bis auf die Grundmauern niedergebrannte Stadt. Wie es aber nicht anders zu erwarten war, gelingt es dem Bogenschützen Bard aber, die Bestie mithilfe des letzten schwarzen Pfeils zu töten.
Ihrer Heimat beraubt flüchten sich die letzten überlebenden Bewohner der Seestadt nun in Richtung der ebenfalls zerstörten Stadt Thal und wollen zusätzlich ihren von Thorin Eichenschild versprochenen Lohn einfordern, um ihre zerstörte Stadt wieder zu errichten.
Doch die Menschen sind nicht die einzigen, die es nun auf die Reichtümer unter dem Berg abgesehen haben. So zieht der Elbenkönig Thranduil mit einem gewaltigen Elbenheer in dieselbe Richtung, um den von den Zwergen gestohlenen Schatz zurückzufordern während gleichzeitig Zwerge unter der Führung von Dain Thorin zu Hilfe eilen und zu guter letzt auch noch Atzok der Schänder mit einer gewaltigen Armee von Orks angreift. Eine gigantische Schlacht entsteht und das Schicksal von Mittelerde wird fürs erste entschieden werden.
Mit immens hohen Erwartungen bin ich dann also in die englische Vorstellung vergangene Woche gegangen um mir das sehnlichst erwartete Finale anzusehen und wurde dann so bitter enttäuscht. Der wohl kürzeste Teil der gesamten Mittelerde-Reihe ist meiner Meinung nach zugleich auch der mit Abstand schwächste. Zugegeben, der Soundtrack ist soweit wieder in Ordnung, hat aber auch keine wirklichen Höhepunkte aufweisen können, die mich hätten sagen lassen “Wow, krasses Teil”. Die einzige Ausnahme hingegen ist der Titelsong The Last Goodbye von Billy Boyd, welcher meiner Meinung nach einen Oscar verdient hat!!!
Die CGI-Abteilung hat hier im Vergleich zu den Vorgängern noch einmal einen Quantensprung vollbracht, wodurch vor allem der Drache Smaug und sein Zerstörungszug gegen die Seestadt absolut genial ausgesehen haben. Allerdings muss ich dann auch wieder den zu hohen Grad an CGI-Einsatz kritisieren. Viele der Orks sehen sich zu ähnlich, das gesamte Elben-Heer sieht aus wie eine homogene Masse die in die gleiche Richtung schwimmt. Keine unterschiedlichen Bewegungen, so ein schlichter Einheitsbrei. Warum konnte man hier nicht wie in der so hochgelobten HdR Reihe auch auf Masken setzen? Teuer war die Reihe ja sowieso, da hätte der eine oder andere Euro für eine tolle Maske sicher auch nicht mehr geschadet. Der Optik hätte es definitiv gutgetan.
Darüber hinaus war die Story absolut dürftig. Es lief auf eine gigantische Schlacht hinaus, die zwar nett anzusehen war und viel Action zu bieten hatte. Das war es dann aber leider auch. Man trat irgendwie auf der Stelle, die Charaktere konnten sich nicht mehr weiterentwickeln und alles in allem verlief die Geschichte einfach nur viel zu gehetzt ohne dabei wirkliche Schwerpunkte setzen zu können.

 

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Die größte Enttäuschung aber war für mich definitiv das Ende. Wer den Hobbit bereits gelesen hatte der wusste, dass Durins Geschlecht mit dem Buch endet, d.h., dass sowohl Thorin als auch seine Neffen Fili und Kili ums Leben kommen. Soweit so gut. Das wurde immerhin auch umgesetzt. Doch ging das viel zu schnell, man konnte gar keinen Abschied nehmen sondern wurde gleich zum nächsten Ereignis gepeitscht.
So endet der Film innerhalb von gefühlten fünf Minuten nach der Schlacht am einsamen Berg. Bilbo sagt Tschüss zu den verbliebenden Zwergen, Bilbo sagt tschüss zu Gandalf an der Grenze zum Auenland und das nur wenige Sekunden später. Ich meine HALLOOOO?
Warum wird sich hier keine Zeit mehr genommen und die vielen offenen Fragen zu klären, die da z.B. wären:
  • Wo ist Thorin Eichenschild’s angemessene königliche Beerdigung
  • Wieso wird Dain zum König unter dem Berg
  • Wieso verschlägt es Balin dann nach Moria (er kam ja dort um wie man in HdR – Die Gefährten erfährt)
  • Wieso hat Bilbo nur einen so geringen Anteil vom Schatz mit zurückgebracht
  • Warum verabschiedet sich Gandalf dann so schnell von Bilbo an der Grenze zum Auenland
  • Wieso schickt Thranduil Legolas nach Norden auf die Suche nach Streicher? Was für eine “Mission” wird dort verfolgt?
  • Und was verdammt nochmal wird aus Bard dem Bogenschützen? Auf einmal war er verschwunden
Peter Jackson hat mich hier aufgrund der viel zu dünnen Story und der viel zu vielen offenen Fragen einfach nur enttäuscht. Meine Hoffnungen ruhen nun noch auf der Extended Edition, da diese auch bei Smaugs Einöde noch einiges retten konnte. Als Stand Alone konnte ich aber einfach nicht viel mit Die Schlacht der fünf Heere anfangen. Klar, er konnte unterhalten und bot jede Menge Action. Aber in den Zusammenhang gebracht mit den übrigen Filmen aus dieser Welt war dieser Film eine echte Beleidigung und kein Abschluss, vor allem kein gelungener.

Mein Fazit ist alles in allem also sehr ernüchternd. Der Hobbit – Die Schlacht der fünf Heere ist ein absolut bildgewaltiger Action-Blogbuster, der aber neben tollen Effekten nicht wirklich viel zu bieten hat und insgesamt sehr blass erscheint und definitiv kein würdiger Abschluss der Mittelerde-Saga von Peter Jackson ist.

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Jetzt bin ich aber auch auf eure Meinungen gespannt. Hat euch der Film gefallen oder seht ihr das eher so wie ich? Ich würde mich über Kommentare und eine Diskussion sehr freuen!

Bild “dwarves”: Copyright 2014 Warner Bros. Entertainment / TheHobbit.com

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7 comments

primeballerina 16. Dezember 2014 - 20:44

Hallo Philip,

schade, dass du so enttäuscht wurdest mit der dritten Verfilmung, aber ich kann mir das, was du beschreibst, schon gut vorstellen. Ich habe das Buch gelesen und war davon auch begeistert, was ja im Fantasy-Genre nicht allzu oft geschieht, aber konnte mir nicht vorstellen, weshalb man aus einem Buch gleich drei Filme macht. Die erste Verfilmung hat mir zwar ganz gut gefallen, aber ich dachte damals schon, dass maximal zwei Filme doch reichen würden. Insofern trifft es meine Erwartungen, dass der Film quasi nur aus der Schlacht besteht – wäre mir persönlich auch viel zu viel. Und schade auch, dass dann alles mit Computertechnik realisiert wurde.

Liebe Grüße,

Jess

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Philip 17. Dezember 2014 - 17:39

Hey Sandra,

ich war ja nun auch nicht komplett von dem Film enttäuscht auch wenn es hier vielleicht den Anschein hat. Musste einfach einmal meinen Unmut loswerden und den Frust, dass mir viel zu viel leider gefehlt hat um mich zufrieden zu stimmen.

Ohne den Mittelerde-Zusammenhang zu sehen war es gute Unterhaltung^^

Reply
Philip 17. Dezember 2014 - 17:41

Huhu Jess,

ich bin auch der Meinung, dass es zwei Filme auch getan hätten. Klar freue ich mich immer darüber, wenn es viele Filme zu Mittelerde gibt (ich liebe diese Welt nach wie vor), dennoch wäre hier glaube ich weniger mehr gewesen…
Prinzipiell habe ich ja nichts dagegen, dass ein Film aus sehr viel Schlacht besteht (Die Rückkehr des Königs ist da ja auch ein grandioses Beispiel), mir hat dazu dann aber einfach etwas Story gefehlt die mich versöhnlicher mit dem Abschluss hätte stimmen können :-/

Liebe Grüße und noch einen schönen vorweihnachtlichen Entspurt

Philip

Reply
Henni 18. Dezember 2014 - 19:17

Hallo Philip,

ich kann deine Kritiken ganz gut nachvollziehen. Der Film war wirklich wieder nur auf Bild und 3D ausgelegt, das fand ich mega bescheiden.

Das war auch mein erster Hobbit den ich im Kino geschaut hab und ich glaube, das Geld hätte ich mir sparen können.

Generell vergleiche ich nicht mit dem Buch und sehe es als einzelnes Werk/Medium. Doch die vielen offenen Fragen waren offensichtlich.

Mein Schatz kennt das Buch nicht und hat eben auch viele deiner Argumente wiedergeben.

Liebe Grüße
Henni

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NoaJael 18. Dezember 2014 - 23:27

Hallo Philip,
Nach deinem Bericht bin ich sehr gespannt auf den Film.
Es bestätigt mir, was ich dachte. Dass es zu viel Schlacht ist. Ich verstehe auch nicht warum sie drei Teile gemacht haben. Aber ich gehe mit meinem Bruder trotzdem rein und schaue es mir an.
Liebe Grüße Christin

Reply
Michael 19. Dezember 2014 - 11:10

Also ich kann deine Kritik stellenweise sehr nachvollziehen, aber der Film hatte auch das gewisse extra.

Viele sagen zum Beispiel das Smaug zu wenig dran war, nun der hatte seinen wirklichen Auftritt eben in Teil 2 und ich finde auch in Teil 3 war er genug da und wieder mehr als genial. Für mich ist Smaug der bisher am besten da gestellte Filmdrache überhaupt, denn genau so verschlagen und böse stelle ich mir einen Drachen vor.

Sooo viel CGI is gar nicht drin wie man denkt. Viele Orks in den Nahkampfszenen sind Statisten, selbst das brennende Seestadt ist nicht komplett CGI sondern auch so manches echte Kulisse.
Klar war aber von Anfang an, dass sie nicht so viele Kulissen bauen werden wie bei HdR.

Für mich war das Highlight einfach Dain und sein Heer, denn genau so stelle ich mir ein Zwergenheer vor *Gänsehaut bekomm* Da bin ich immer noch traurig das Die Zwerge von M. Heitz nicht verfilmt wurden.

Schade das die Zwerge nach der Schlacht so wenig Beachtung fanden und gerade die Beerdigung von Thorin nicht gezeigt wurde, da hätte man noch mal besonders viel aus dem Erebor(der einfach nur genial gemacht war) heraus holen können.

Was für mich der größte Schwachsinn, ja sage es extra so hart in dem Film war, diese Romanze zwischen Elb und Zwerg, sorry aber das passt so gar nicht, zumal es nicht mal im Buch drin war.

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Bücheraxt 2. Mai 2015 - 15:35

Hey,
mich haben an dem Film auch so einige Dinge gestört, allerdings andere, als du genannt hast.
Mir war zum einen die Schlacht, viel, viel zu lange. Ich glaube, alleine die Schlacht dauert eine Stunde, und das war mir entschieden zu lang.
Thorins Gier nach Gold und seine anschließende Läuterung fand ich etwas witzig. Nachdem er alles um sich herum vergessen hat und droht, ganz von dem Schatz vereinnahmt zu werden, entscheidet er sich einfach plötzlich wieder um, und ist dann, wenn es gerade wieder passend ist, der heldenhafte Thorin. Das fand ich eher unglaubwürdig.

LG Bücheraxt

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