[Rezension] Der Nachtwandler (Sebastian Fitzek)

by Philip
In seiner Jugend litt Leon Nader an Schlafstörungen. Als Schlafwandler wurde er während seiner nächtlichen Ausflüge sogar gewalttätig und deswegen psychiatrisch behandelt. Eigentlich glaubte er geheilt zu sein – doch eines Tages, Jahre später, verschwindet Leons Frau unter unerklärlichen Umständen aus der gemeinsamen Wohnung. Ist seine Krankheit etwa wieder ausgebrochen? Um zu erfahren, wie er sich im Schlaf verhält, befestigt Leon eine bewegungsaktive Kamera an seiner Stirn – und als er am nächsten Morgen das Video ansieht, macht er eine Entdeckung, die die Grenzen seiner Vorstellungskraft sprengt: Sein nächtliches Ich steigt durch eine ihm völlig unbekannte Tür hinab in die Dunkelheit …

© Knaur Verlag

Titel: Der Nachtwandler

Autor: Sebastian Fitzek
Verlag: Knaur Verlag
Erscheinungsdatum: 14.032013
ISBN: 978-3426503744
Preis: 9,99 Euro
Format & Umfang: 320 Seiten, Taschenbuch
Reihe:
Wertung: 5/5 Punkte

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Der Nachtwandler von Sebastian Fitzek ist der erste Psychothriller des Autors, den ich bisher gelesen habe und ich bin sehr positiv von diesem Roman überrascht.
Leon Nader ist Architekt und lebt zusammen mit seiner Frau Natalie schon seit  einiger Zeit in einem Haus eines Stararchitekten, an welches die beiden nur durch sehr viel Glück herangekommen sind. Als die Beziehung zu Natalie zu bröckeln scheint und sie kurz darauf spurlos verschwindet, droht eine alte, als geheilt geglaubte, Krankheit von Leon wieder auszubrechen, er wird wie schon in seiner Kindheit zum Nachtwandler. Immer kuriosere Dinge gehen vor sich und Leon glaubt allmählich den Verstand zu verlieren. Wer ist er wirklich und was treibt er, wenn er zu schlafen glaubt? Für Leon beginnt eine packende Suche nach dunklen Geheimnissen des Hauses und nach sich selbst.
Von Beginn an kann Fitzek den Leser in seinen Bann ziehen. Der Prolog zeigt die Situation einige Tage nach der eigentlichen Handlung des Nachtwandlers, wobei unzählige Fragen aufgeworfen werden. Warum ist Leon in einer Psychatrie oder wieso tut er das, was er tut, sich selbst an?
Wer glaubt, dies seien schon die grässlichsten Fragen, die Fitzek hier aufwirkt, der hat weit gefehlt, denn die Ereignisse werden immer mysteriöser und die Spannung steigt von Seite zu Seite.
Wo ist Natalie, wohin ist der Hauseigentümer verschwunden, wieso ist ein Geheimgang hinter seinem Schlafzimmerschrank??? Diese und viele weitere Fragen werden dem Leser bei der Lektüre begegnen.
Erst zum Schluss werden die Vorkommnisse gelöst, wobei das Ende dennoch offen gelassen wird. Doch auf dem Weg zum Ziel werden so viele tolle Wendungen und Überraschungen eingebaut, dass man absolut keine Ahnung hat, was genau in diesem Haus vor sich geht. Kaum glaubt man, der Lösung des Ganzen auf der Spur zu sein, wird diese promt wieder verworfen, sodass man letztendlich viel im Dunkeln tappt, so wie es unser Protagonist als Nachtwandler im gleichnamigen Psychothriller tut. Dabei ist diese Rätselsuche so mitreißend und erschreckend, dass man sich am liebsten in sein Zimmer einschließt, und hofft, dass es keine geheimen Eingänge gibt. Man wundert sich immer wieder, wozu ein Mensch in der Lage sein kann, sehr erschütternd.
Insgesamt ist dieser Thriller meiner Meinung nach absolut genial. Der Roman lebt (ausnahmsweise mal) von seinen wenigen Charakteren, wobei Leon die Hauptrolle spielt. Man kann sich schnell in ihn hineinversetzen und durchleidet seine Situation hautnah mit, da man selbst auch keine Ahnung hat, was genau mit ihm passiert. Tolle Wendungen, permanent hohe Spannung ohne irgendwelche Hänger zwischendurch und eine packende Auflösung des Ganzen machen dieses Buch zu dem was es ist, zu großartiger Unterhaltung die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Schockierend, brutal, spannend. Der Nachtwandler von Sebastian Fitzek ist ein Psychothriller, der einen nachts nicht schlafen und nicht mehr loslässt. Eine großartige Lektüre und ein Must-Read für alle (Psycho-)Thriller Fans!

 

 

Weitere Bloggerstimmen zu “Der Nachtwandler” findet ihr u.a. hier:

Der Klappentext und das Buchcover stammen vom Knaur Verlag.

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18 comments

Philip 5. Juli 2013 - 16:57

Kein Problem, gute Rezis verlinke ich sehr gerne ;)

LG, Philip

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Philip 5. Juli 2013 - 16:59

So gehen die Meinungen auseinander, zumindest manchmal. Ich kannte bisher keinen Fitzek Roman weshalb ich keine Vergleichswerte habe, wie er andere Bücher angeht. Diesen fand ich halt zum Schluss hin noch deutlich besser als am Anfang. Welche Fitzek-Romane hast du denn schon gelesen und welcher war dein liebster? :)
LG und ein schönes Wochenende :)

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Philip 5. Juli 2013 - 17:00

Ich finde, dass das ganz schnell bei dir auf dem SuB nach oben wandern sollte! :) War denn mein Fazit überzeugend? Kannst ja die komplette Rezi nach deiner Lektüre nochmal lesen und mir sagen, ob du mir zustimmen magst?!

Nur mal nebenbei, bist du bei der Lesung von Fitzek in Braunschweig dabei? LG, Philip

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horrorbiene 5. Juli 2013 - 15:29

Oha, ich habe das ganz anders gesehen! Nach deinem Bewertungssystem hätte das Buch bei mir nur drei von fünf Punkten gekommen. Nach einem tollen Einstieg war es mir u.a. viel zu flach!

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bookwives 5. Juli 2013 - 15:41

Hey Philip,

vielen Dank für die VErlinkung. :D

Viele Grüße von den Bookwives.
SaFi

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Tintenelfe 5. Juli 2013 - 16:58

Siehst Du, das habe ich ja auch noch hier liegen. Ich hab jetzt die Rezi nicht gelesen – nur das Fazit. Ich hab immer Angst, dass ich sonst vorher zuviel weiß (lese ja auch keine Klappentexte bevor ich starte). Vielleicht sollte es auf dem SUB mal wieder nach oben wandern?!

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Tintenelfe 5. Juli 2013 - 19:29

Ja, da wollte ich hin – allerdings weniger wegen Fitzek. ;-)
Meine Fitzek-vernarrte Freundin kommt auch mit, sie hat schon die Karten besorgt und mein Mann muss mit, weil er da Geburtstag hat. Ich schenk ihm das einfach, dann muss er sogar noch so tun als würde er sich freuen.
Vielleicht sehen wir uns dann mal live?

LG, die Tintenelfe

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Tintenelfe 5. Juli 2013 - 19:31

Ich wäre dann auch unvorbelastet. Nur in den Film “Das Kind” hat meine Freundin (die besagte) mich mitgeschleift – allerdings ohne mir vorher zu stecken, dass es um Kindesmissbrauch geht. Das war ein bisschen viel für mich.

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Charlyne Semrau 5. Juli 2013 - 19:49

Wirklich sehr sehr treffend wiedergegeben!

Ich habe genau so empfunden wie du es hier beschreibst!

Krass das du genau dieses Buch als erstes von Sebastian Fitzek gelesen hast. Kann auch viele andere seiner Bücher empfehlen…

Liebe Grüße

Charly

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Deengla 5. Juli 2013 - 20:28

Ich habe immer noch keinen Fitzek gelesen, aber ich glaube, das werde ich jetzt ändern und mir mal den Nachtwandler schnappen…

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Philip 6. Juli 2013 - 12:41

Das wäre eine sehr gute Wahl ;)

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Philip 6. Juli 2013 - 12:42

Vielen Dank für das Feedback! :)

Wieso ist das denn krass dass das mein erstes Buch von ihm war und welche kannst du mir von ihm besonders empfehlen?

Reply
Philip 6. Juli 2013 - 12:43

Das w+ürde mich freuen wenn das klappt. Muss mir nur endlich mal Karten dafür besorgen? Für wen gehst du denn primär hin? :)

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Tintenelfe 7. Juli 2013 - 07:51

Ja, mit den Karten solltest Du nicht zu lange warten. Und, ja, natuerlich Markus Heitz. Demnaechst kommt ja auch sein neuer Roman raus. Ich freu mich schon.

LG, die Tintenelfe

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horrorbiene 7. Juli 2013 - 16:21

Das war mein erster. Ich war auf einer Lesung und die hat mich im Prinzip völlig überzeigt, nur dann wurde das Buch echt flach. Allerdings habe ich mit mit einem “Fitzek Fan” gesprochen, der das ähnlich gesehen hat wie ich und meinte, die anderen sein besser. Von daher gebe ich ihm noch mal eine Chance – ein Buch habe ich von ihm noch auf meinen SUB liegen.

Sag mal, hast du nicht Lust Donnerstag mitzumachen? Schau mal hier: http://armariumnostrum.wordpress.com/2013/07/06/aufruf-holiday-read-a-thon-2/

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Philip 7. Juli 2013 - 19:02

Ich werde zumindest noch den einen oder anderen in Fitzek lesen wollen glaube ich :)

Das mit Donnerstag klingt gut, werde aber glaube ich kaum zum Lesen kommen, da ich durch die Klausuren recht stark eingeschränkt bin :(
Vielleicht mache ich noch spontan mit, mal sehen.

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horrorbiene 8. Juli 2013 - 14:26

Das wäre schön! :-)

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Charlyne Semrau 9. Juli 2013 - 13:57

Na ja weil ich fand, dass sich das ziemlich von seinen anderen Büchern unterschieden hat! Mein erstes Buch war der Seelenbrecher. Das hat mich damals echt überzeugt. Und dann hat er ja zwei Bücher geschrieben, die zusammen gehören: Der Augensammler und Der Augenjäger. Auch wirklich klasse!

Liebe Grüße

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